Kunstblut, Wachs und Babypuder

Die Schulsanitäter des Goethe Gymnasiums in Bensheim lernen Verletzungen zu schminken.

Der Schulsanitätsdienst des Goethe Gymnasiums in Bensheim besteht seit 2008 und umfasst unter der Leitung der Lehrerin Judith Grön momentan 33 Schüler und Schülerinnen, die sich in Bereitschaftsdiensten, Pausen und an Schulaktionen um durchschnittlich 300 Schüler im Jahr kümmern. Der jüngste besucht die 5.Klasse.
 

Zudem gewannen sie mehrfach die Schulsanitätsdienstwettbewerbe in Südhessen und retteten einem Bauarbeiter an der Schule das Leben.
Um sich weiterzubilden bekamen die engagierten Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Notfalldarstellung. Der Kreisleiter des JRK Bergstraße, gleichzeitig Leiter der Notfalldarstellung Timo Bunscheit besuchte die Schulsanis zwei Unterrichtsstunden.

Notfalldarstellung beinhaltet das realistische Darstellen und Schminken von Verletzungen und Krankheitsbildern. Dies kommt z.B. bei Übungen des DRK, der Feuerwehr, THW und DLRG zum Einsatz, damit die Einsatzkräfte die Übungen so realitätsnah wie möglich erleben können. Die Grundausbildung der Notfalldarstellung dauert 16 Unterrichtseinheiten, Fortbildungen werden auch angeboten.

Für die Schulsanitätsdienste ist die Notfalldarstellung eine tolle Möglichkeit ihre Praxisübungen spannender zu machen und auch die Wundanatomie besser zu verstehen. Zudem bringt es einen kreativen Spaßfaktor. In dem zwei stündigen Workshop schminkte Timo Bunscheit zusammen mit den Schülern Brandwunden mithilfe von Peel-off-Masken aus dem Drogeriemarkt, Fettfarbe und Colorspray. Schnittwunden wurden mit Wachs, Wundmasse, Babypuder und Kunstblut modelliert.
Die Schüler waren begeistert wie echt die Wunden wirkten.
Zum Abschluss schminkte der Notfalldarsteller noch einen offenen Unterarmbruch um zu veranschaulichen, was mit den Schminktechniken möglich ist.

     Text: Katja Asel, Schulkoordinatorin JRK Bergstraße; Bild: Judith Grön, Goethe-Gymnasium